Herwig Reiter





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Herwig Reiter als Komponist

Von den Kompositionen aus Reiters Kindheit, in denen die oktotonische Leiter eine wesentliche Rolle spielt, ist fast nichts erhalten. Mit Beginn des Studiums an der Wiener Musikakademie (1959) wendete er sich anderen musikalischen Tätigkeiten zu, vor allem aus der Einsicht heraus, zum damals aktuellen "seriellen" Stil nichts beitragen zu können.


Der Komponist in Samos 2002

Erst 1994, während eines Ferienaufenthalts auf der griechischen Insel Samos, fand Herwig Reiter zum Komponieren zurück. Der Stil der seither entstandenen Werke orientiert sich nur wenig an der Avantgarde (am ehesten an der grafisch notierten Musik von Logothetis und den Klangflächenkompositionen von Cerha und Ligeti), sondern knüpft an die gemäßigte Moderne an, die er weiterzuentwickeln versucht. Auch Einflüsse aus dem Jazz sind in manchen Werken festzustellen. Darüber hinaus bezieht Reiter Elemente aus früheren Epochen mit ein (Gregorianik, Polyphonie, Romantik, Walzer). Seine Partituren sind konventionell notiert, motivisch durchgeformt und melodisch-harmonisch auf Skalen, nicht auf Reihen aufgebaut. Unmittelbare Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit in der Vorstellung werden angestrebt. "Modernität" im Sinne eines absichtlichen Zerschlagens von fassbaren melodisch-rhythmischen Gestalten bzw. des Ersetzens von "Form" durch "Strukturen", von Harmonik durch reine Klang- und Geräuschwirkungen und von "Vision" durch "Provokation" lehnt Reiter ab. Er versucht, das Publikum zu "erreichen", zu "berühren", und nicht zu verstören.

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